Kongopapagei | (Poicephalus gulielmi) |
Unterarten: |
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Kongopapageien gehören zur Gattungsgruppe Psittacini der Gattung Poicephalus.
Es sind afrikanische Langflügelpapageien, die in heutiger Literatur meist noch als eine Nominatform
mit drei Unterarten beschrieben werden. Alle erscheinen im ersten Eindruck als überwiegend grüne Vögel
und können nur sicher über DNA-Analyse oder Endoskopie geschlechtlich bestimmt werden. Die Nominatform, der Kongopapagei auch Gulielmis Rotstirnpapagei, Poicephalus gulielmi gulielmi (Jardine 1849) trägt im Englischen den Namen “Jardine’s Parrot“: Oberschnabel - Spitze Schnabelfirst bis zur Basis schwärzlich; Basisseiten Hornfarben; Unterschnabel schwärzlich; Rücken Flügelfedern braunschwarz mit schmaler grüner Säumung; Schwanz braunschwarz; Zügel schwarz; Kopfseiten mit schwärzlichem Anflug im grünen Gefieder; Iris mehr rötlich; nackte Augenumgebung weißgrau und rundlich-eckig; Füße grauschwarz mit dunklen Krallen, Pigmente verschwinden mit zunehmendem Alter; orangerote Federn im Alterskleid auf Kopf, Flügelbug und Schenkeln vorhanden. Hier unterscheide ich zwei Typen: Der erste Typ hat eine große orangerote, (bei älteren Vögeln manchmal etwas heller ohne orangegelb zu sein) von der Stirn bis seitwärts ans Auge reichende, den Scheitel einschließende, Kopfplatte. Vögel erscheinen mit bläulichem Anflug im grün. Mit zunehmendem Alter vermehrt im Nacken und auf dem Bürzel rotorange Federn. Jungtiere dieses Typs haben bereits als Nestlinge einige „bunte“ Federn am Flügelbug. Der andere Typ hat nur die Mitte des Kopfes von Stirn bis Scheitel orangerot und auch die anderen orangeroten Federpartien sind nicht so „bunt“. Vögel dieses Typs bekommen nach eigenen Beobachtungen erst mit ca. 2 Jahren die ersten orangeroten Federn. Das Foto soll versuchen das zu zeigen. Wollte damit nur erinnern, ob die von Souance´ benannte Unterart P.g.aubryanus zu schnell der Nominatform zugeschlagen wurde? Wie dem auch sei, beide Vögel gehören zur Nominatform welche ca.28 cm erreichen kann. Die Unterart, Reichenow's Kongopapagei (zeigt das Bild unten), Poicephalus gulielmi massaicus (Fischer und Reichenow 1884), wird im Englischen „Masai Red-haeded Parrot“genannt: Sind auf Brust, Bauch und Bürzel heller grün; Rücken und Flügelfedern sehr breit grün gesäumt; orangerot ab 14. Lebensmonat an Schenkeln; am Kopf nur auf Stirn begrenzt, diese Stirnflocke ist bei manchen Vögeln nur wenig vorhanden; am Flügelbug und Flügelrand orangerot nur in winzigen Tupfen; Iris orangerot, nur bei zuchtfähigen Weibchen etwas bräunlicher; Oberschnabel gesamte Basis Hornfarben, Spitze und Unterschnabel schwärzlich; Schnabel schmaler, wirkt dadurch kleiner; Füße braunschwärzlich mit zunehmendem Alter Pigmentverlust. Die Größe der Reichenow's Kongopapageien gebe ich hier entgegen meinen bisherigen Veröffentlichungen im Mittel mit 30 cm an. Dazu die Erklärung: Bei Herrn T. Arndt im „Lexikon der Papageien“ sind P.g.m. mit 28 cm angegeben. Davon ging ich bisher auch für meine Tiere aus und war ständig mit meiner „mickrigen Nominatform“ unzufrieden, die neben dem 32 cm großen Zuchtmännchen und dem 29 cm kleinen Zuchtweibchen untergebracht sind. Auf das Einfachste, nämlich nachzumessen, kommt man zuletzt. Der Neumanns Kongopapagei, Poicephalus gulielmi fantiensis (Neumann 1908), englischer Name „Orange-crowned Parrot“: Orange Abzeichen mehr orangegelb; fehlen bei manchen Männchen an Kopf und Flügelbug völlig; Schnabel und Federsäumung ähneln mehr den P.g.massaicus; erreichen nur 26 cm und sind damit die kleinsten Vertreter. Wer über P.g.fantiensis mehr berichten kann, sollte meine dürftigen Angaben bald ersetzen und Fotos beifügen. Ebenso über Neumann’s Unterart P.g.permistus. Jeder Züchter ist im Interesse der Arten gefordert sich mit den einzelnen Spezies zu beschäftigen, und nach Wissen und Gewissen verpaaren. Wenn durch die Ähnlichkeiten unausgefärbter Jungtiere auch Schwierigkeiten mangels Vergleichsmöglichkeiten bestehen, so kann aber noch vor Eintritt der Zuchtreife die Unterart am Alterskleid erkannt und umgepaart werden. |